Unser neues Institut für angewandte Tatortforensik nimmt Gestalt an! Dieses interdisziplinäre Fachgebiet vereint wissenschaftlich fundierte Methoden zur Dokumentation, Analyse und Rekonstruktion von Tat- und Ereignisorten. Mit innovativen Ansätzen und modernster Technik leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung komplexer Fälle und unterstützen Strafverfolgungsbehörden sowie wissenschaftliche Institutionen mit präzisen forensischen Analysen. Ziel ist es, forensische Spuren systematisch zu sichern, auszuwerten und in einen objektiven Kontext zu setzen, um kriminalistische Fragestellungen zu beantworten und plausible Tathergangshypothesen zu überprüfen. Dabei werden moderne naturwissenschaftliche, technische und digitale Methoden eingesetzt, um sowohl klassische forensische Untersuchungen (z.B. Blutspurenmusteranalyse, Verletzungsentstehungen) als auch neue Technologien wie 3D-Rekonstruktionen zu integrieren.
Die angewandte Tatortforensik umfasst verschiedene Kernbereiche. Ein wesentlicher Bestandteil ist die 3D-Tatortvermessung und -visualisierung, bei der der Tatort maßstabsgetreu digital reproduziert wird. Diese Rekonstruktion dient sowohl der klassischen Analyse als auch der Darstellung in VR/AR. Ergänzend dazu erfolgt die Sicherung und Auswertung am Tatort dokumentierter Spuren, um die forensische Beweisführung zu unterstützen.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Auswertung von Überwachungsaufnahmen zur Identifikation unbekannter Täter. Hierbei werden videographisch erfasste Personen anhand ihrer getragenen Kleidung, individuellen Merkmale und Körpergröße beschrieben. Moderne Methoden wie die Erstellung digitaler Skelette in Verbindung mit der Superpositionierung bieten hierbei effektive Lösungsansätze. Durch die Überlagerung von Überwachungsaufnahmen mit 3D-Daten des Tatortes entsteht eine fundierte Grundlage, die nicht nur eine präzisere Analyse unbekannter Täter, sondern auch einen Abgleich mit tatverdächtigen Personen ermöglicht. Diese Methode unterstützt insbesondere die Bestimmung individueller Tatbeteiligungen.

Die Tathergangsrekonstruktion bildet die Grundlage für die Simulation und Modellierung von Ereignisabläufen. Dabei kommen digitale Menschmodelle zum Einsatz, um Täter-Opfer-Konstellationen zu rekonstruieren und Blutspurenmuster sowie Verletzungsanalysen in den Kontext des Geschehens einzuordnen.
Abschließend ist die gerichtsfeste Aufbereitung der Ergebnisse von entscheidender Bedeutung. Alle Erkenntnisse werden strukturiert und nachvollziehbar dokumentiert, sodass sie als belastbare Grundlage für Ermittlungsbehörden und Gerichte dienen können.
Die angewandte Tatortforensik liefert eine fundierte, wissenschaftlich abgesicherte Grundlage für strafrechtliche Ermittlungen und trägt durch objektive Analysen zur Rekonstruktion von Straftaten, Identifikation von Tatbeteiligten und Plausibilitätsprüfung von Zeugenaussagen bei.